HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 PRÄSENTIERT VON:  viele Titel und Pokale später, möchte sie den Kindern gerne etwas davon zurückgeben und wird kein bisschen müde, den 50. Schuh zu unterschreiben oder auf die wildesten Fragen der Kids zu antworten. „Hast Du Bodyguards?“, will ein kleiner Junge wissen. „Hast Du auch mal nach einer Verletzung geweint?“, schießt ein blondes Mädchen ihre Frage hinterher. Dem lebhaften Getümmel schauen auch mehrere Mitarbeiter der DKB und des DHB zufrieden zu. Die gemeinsame Initiative HandbALL TOGETHER richtet sich in erster Linie an Schulen, die das Thema Integration und Migration auf der Agenda haben. „In der AlmenhofGrundschule gibt es einen Integrationsbeauftragten. Unsere Anfrage wurde dort sofort sehr positiv aufgenommen“, erzählt Martin Goepfert, DHB-Vorstand für Mitgliederentwicklung. „Handball kann viele Türen öffnen, unser Sport steht für Vielfalt, Integration und ganz viel Spaß.“ Aktuell spiegelt die Handball-Community allerdings noch nicht die Gesellschaft in Deutschland wider. Aktionen wie diese sollen sowohl Vorurteile als auch Berührungsängste von Kindern mit Migrationshintergrund über das gemeinsame Erlebnis mit dem Sport abbauen. „27 Prozent der Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, doch nur acht Prozent unserer Mitglieder haben ausländische Wurzeln in der ersten, zweiten oder dritten Generation“, so Goepfert. Die beiden Corona-Jahre alleine haben dem Verband 35.000 Mitglieder gekostet. Zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierte Hallen, zerrüttete ehrenamtlicheStrukturenunddieEnergiekrise tun ihr Übriges. Im Jahrzehnt des Handballs sollen die vielen HighlightEvents und Turniere in Deutschland unbedingt zu einem Handball-Boom beitragen, wie nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2007. Und parallel arbeitet der DHB mit voller Kraft gegen den Mitgliederschwund an: Er will seinen Bestand halten und gleichzeitig – mit Unterstützung der DKB – neue Zielgruppen ansprechen. Die Partnerschaft mit der Bank, die für das Thema Nachhaltigkeit steht, ist seit vielen Jahren gewachsen. Auch heute bietet der zuverlässige Partner den Schülern, deren Betreuern und Begleitern wieder ein Rundum-sorglosPaket an: Die Kinder wurden an der Schule abgeholt, in der SAP Arena mit Trikot, Hose, Ball und weiteren Utensilien für den besonderen HandballTag ausgestattet, und sie werden im Anschluss wieder mit Bussen zu der Schule gebracht. „Außerdem sitzen die Kids am Abend gemeinsam mit ihren Eltern beim Länderspiel auf der Tribüne“, so Goepfert. „Sport und Spaß gehören einfach zusammen“, sagt Luisa Schulze, „es ist eine super Sache, mit dem Handball alle Kinder so miteinander zu verbinden, egal wie groß oder klein sie sind oder woher sie kommen.“ Ein Verein könne dieses Zusammengehörigkeitsgefühl gut vermitteln, Kinder lernen in der Gemeinschaft schnell mit Gleichaltrigen, auf sich Acht zu geben und einander zu unterstützen – wichtige Werte für das ganze Leben. Schulze, deren Kinder selbst Handball spielen, ist sich sicher: Wie viel Spaß und Begeisterung der Nachwuchs an so einem Tag vermittelt bekommt, entscheidet meist darüber, wer „am Ball bleibt“ und im Anschluss mit den Eltern auch zu einem Probetraining geht. Denn an Talent mangelt es auch hier und heute nicht. „Ich sehe hier mehrere Kinder mit einem richtig guten Ballgefühl.“ Als Kind war Sebastian Heymanns größter Stolz ein Foto mit dem Nationalspieler Lars Kaufmann. Nur einige Jahre später hat er mit dem Weltmeister von 2007 bei FRISCH AUF! Göppingen zusammengespielt. Auch heute sind in Mannheim viele Erinnerungsfotos entstanden. Es ist gut möglich, dass eines der 100 Kinder in ein paar Jahren auch das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trägt und eine ähnliche Geschichte zu erzählen hat. Zita Newerla „ES IST EINE SUPER SACHE, MIT DEM HAND- BALL ALLE KINDER ZU VERBINDEN, EGAL WOHER SIE KOMMEN“ LUISA SCHULZE

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