Dissinger im Interview: „Es zeigt, wie das Leben wirklich ist“
Vorveröffentlichung vom 13. Januar 2023 aus HANDBALL inside #49 1/2023
Die Laufbahn von Christian Dissinger ist so erfolgreich wie von Rückschlägen geprägt. In Bukarest durchlebt er nun erneut eine tiefe Krise. Ein Gespräch über Tiefschläge und wie man aus ihnen Hoffnung schöpft.
Herr Dissinger, Ihr Club Dinamo Bukarest überraschte zuletzt in der Champions League, etwa mit einem Remis gegen Veszprém. Warum taucht Ihr Name im Kader nicht auf?
Ich habe in dieser Saison noch keine einzige Minute gespielt. Gegen Ende der letzten Saison teilte mir der Club mit, man werde Ali Zein für meine Position verpflichten. Sofern ich den Club nicht verlassen, werde meine Rolle eine andere sein, ich würde aber Chancen für Einsätze bekommen.
Im April haben die meistens Clubs ihre Kader-Planungen schon abgeschlossen.
So ist es. Mein Berater Marc Rapparlié und ich haben zwar versucht, einen neuen Club zu finden, wir hatten auch gute Gespräche, aber es war halt schon sehr spät in der Saison. Hinzu kam, dass viele Clubs aufgrund der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sehr vorsichtig agieren, nicht nur wegen der Energiepreise. Wir leben in turbulenten Zeiten. Die Budgets der Clubs sind aus vielen Gründen andere wie noch vor 3 Jahren.
Wie ging es weiter?
Im Juni hat sich die Situation noch einmal verschärft: Da sagte man mir, ich solle einen neuen Verein suchen, denn ich würde sonst keine Sekunde spielen. Zwar gab es noch Hoffnung, etwas anderes zu finden, aber nun war das noch komplizierter. Wir sind immer noch auf der Suche. Wir sagen nicht, wir werden den Vertrag bis zum Sommer aussitzen. Aber was soll man machen? Ich bin noch hier, weil sich nichts tut auf dem Markt. Am Ende all unserer Bemühungen steht, dass ich gerade nur zuschaue.
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