HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

74 AUSGABE #48 6/2022 Spannende Kooperation Seit Bob Hanning den 1. VfL Potsdam trainiert, ist die Kooperation mit den Füchsen Berlin noch enger. Dennoch will der Zweitligist nicht nur Talenteschmiede für die Bundesliga sein. Es ist ruhig geworden um Bob Hanning. Der Mann, der fast ein Jahrzehnt lang als Vizepräsident des Deutschen Handballbundes die Geschicke des Verbandes bis in die Eingeweide maßgeblich beeinflusste, mitbestimmte und neu strukturierte und in den überregionalen Medien nahezu omnipräsent war, galt stets als Beispiel sportlicher und verbaler Hochfrequenz. Doch nach seinem freiwilligen und lange angekündigten Rückzug vom DHB zog er sich nach Berlin zurück und machte sich rar, sodass auch das Interesse der überregional berichtenden Journalisten – unter anderem an seiner nicht selten ausgefallenen Kleiderwahl – sank. Dabei war der gebürtige Essener noch immer und nach 17 Jahren auch weiterhin Manager der Füchse Berlin. Und als solcher durchaus erfolgreich: weil er aus einem unbedeutenden Zweitligisten im Berliner Stadtteil Reinickendorf einen Weltpokalsieger und potenziellen Deutschen Meister formte. Jetzt könnte man glauben: Wer nur am Rande hockt, der braucht kein Wasser im Pool. Doch Vorsicht: Hanning, inzwischen 54 Jahre alt, hat sich längst – und ohne großes Getröte in der Öffentlichkeit – ein neues Betätigungsfeld geschaffen. Müßiggang ist nämlich nicht sein Ding. Sein neues Haus am Wandlitzer See ist aktuell das Maximum an Hedonismus, das er sich gönnt. Darüber hinaus jedenfalls ist der wohl bekannteste deutsche Handballfunktionär hochbeschäftigt, weil er wieder dorthin gegangen ist, wo er einst herkam: auf die Bank. Seit rund eineinhalb Jahren trainiert Hanning den 1. VfL Potsdam, den er als Drittligist übernahm und mit dem ihm prompt im ersten Jahr der Aufstieg in die zweite Liga gelang. Oder – um im Bild zu bleiben – Hanning ist mit sattem Kopfsprung wieder in den Pool gesprungen. Bundesliga-Manager, ZweitligaTrainer und zudem noch Coach der Füchse-Jugend: Entweder ist der Mann ein Maniac oder er hat ein grandioses Zeitmanagement. Oder vielleicht beides? „Die Kunst, all das zu bewältigen, besteht darin, dass man mit Menschen zusammenarbeitet, die ihre Motivation aus großer Identifikation ziehen”, sagt Hanning. „Deshalb vertraue ich meinen Mitstreitern, dass sie ihren Job gut machen.” Und 

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