HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 73 Karriere sehr früh und oft schwer an für Handballer neu-ralgischen Punkten verletzt, am Knie beispielsweise oder an der Wurfschulter. Manchmal musste man beinahe den Eindruck gewinnen, die Füchse würden ihr größtes Talent regelrecht verheizen. „Heute ist die Belastungssteuerung eine ganz andere“, sagt Drux, „und das merke ich auch an meinem Körper: Für mich ist es einfach Gold wert, dass ich seit Langem verletzungsfrei bin und mich ewig nicht mehr operieren lassen oder in eine Reha-Maßnahme musste.“ Und das trotz des weiterhin brachialen Spielstils des Berliner Kapitäns, der seine Stärken bekanntermaßen im Eins-gegen-Eins hat und sich deshalb auf der Suche nach Lücken im gegnerischen Abwehrverbund naturgemäß aufreibt. All diese Faktoren – die Breite des Kaders, das gewachsene Team, die dosierten Einsatzzeiten – haben bei Paul Drux zu einer inneren Zufriedenheit geführt, die er sich möglicherweise so nicht hat träumen lassen. Dass es obendrein auch privat gut läuft – Drux ist kürzlich zum ersten Mal Vater geworden –, macht die Sache mit der Verbundenheit zu Berlin nur noch klarer. „Wir fühlen uns als Familie sehr wohl und haben auch vor, langfristig über die Karriere hinaus hier zu bleiben“, berichtet der 27-Jährige. „Man sollte natürlich nie Nie sagen, aber aktuell fühle ich mich sehr wohl, habe einen Vertrag und sehe nicht im Ansatz einen Grund, über einen Vereinswechsel nachzudenken“, ergänzt er – und begründet das auch mit der sportlichen Entwicklung seines Vereins. „Wenn man tatsächlich über einen Vereinswechsel nachdenkt, will man sich ja auch verbessern“, sagt Drux, „und das ist im Moment wirklich schwierig.“ Und ganz ehrlich: Wer will Paul Drux, dem Kapitän des Tabellenführers der weltweit stärksten Handball-Liga, da im Moment schon widersprechen? Christoph Dach  Foto: Beate Haar Jung, aber erfolgreich: Füchse-Coach Jaron Siewert

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