Spätstarter und perfekter Kapitän
In die HANDBALL inside Hall of Fame werden regelmäßig neue Mitglieder aufgenommen. Wir küren die 100 besten Handballer aller Zeiten. Den Auftakt macht: Stefan Lövgren, schwedische Handball-Legende und jahrelanger Leistungsträger beim THW Kiel.
Am 6. Juni 2009 flossen Tränen in der Kieler Sparkassenarena. Nicht nur bei Stefan Lövgren, der, wie er sagte, nach „zehn fantastischen Jahren“ beim THW Kiel seine Karriere beendete. Auch bei den Mitspielern, und erst recht bei den Zehntausend Fans auf der Tribüne, die den großen Schweden über die Jahre ins Herz geschlossen hatten. Da ging ein großer und fairer Sportsmann, eine Ära war zu Ende und große Wehmut zu spüren. Denn mit Lövgren, der an diesem Tag zum siebten Mal die Meisterschale entgegennahm, verabschiedete sich der perfekte Kapitän. „Stefan ist der beste Kapitän, den ich jemals erlebt habe“, hatte sein Trainer Noka Serdarušić einmal gesagt. „Er ist menschlich unantastbar.“
Obwohl ein überragender Regisseur, waren ihm Starallüren fremd, er verhielt sich immer vorbildlich, nie arrogant. Alles, was dieser Lövgren in diesem Jahrzehnt unternommen hatte, tat er im Sinne der Mannschaft. Wenn er glaubte, dass sich jemand nicht im Sinne des Teams einsetzte, sendete er auch deutliche Signale – etwa als er in seiner letzten Saison eine Leiter holte, diese an den Mannschaftsbus lehnte und den Namen Hendrik Pekeler vom Bus abkratzte, weil Pekeler ihm nicht mehr würdig erschien, mit dem großen Namen THW Kiel in Verbindung gebracht zu werden. Und wenn er glaubte, dass eine Party zu feiern war, dann verordnete er ein kollektives Besäufnis.
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