HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

schäftigen uns in dieser Ausgabe, die einen Schwerpunkt auf die kommende WM setzt, mit der WM-Historie. Freilich geschieht das nicht mit einem klassischen Blick auf die sportliche Geschichte. Sondern vielmehr in kleinen Anekdoten, die über das Treiben abseits des Handballfeldes erzählen – und mit einem Augenzwinkern. Wie sich die beiden Gastgeber Polen und Schweden auf die Weltmeisterschaften vorbereitet haben, welche Ziele sie verfolgen und welche äußeren Einflüsse das Turnier bedrohen, davon erzählen zwei der wichtigsten Protagonisten in exklusiven Gesprächen: einerseits der große Schwede Stefan Lövgren, der früher den THW Kiel und das Nationalteam anführte, andererseits der Chef des polnischen Organisationskomitees, Prof. Bogdan Sojkin. Die Nachfrage nach Tickets scheint, wie beide versichern, jedenfalls äußerst vielversprechend. Demnach steht ein Fest bevor. Wir schauen weiterhin auf die Lage bei drei krassen Außenseitern, die mit ganz unterschiedlichen Gemütslagen und Hoffnungen nach Schweden und Polen reisen: Auf den WM-Debütanten Belgien, der zuletzt mit starken Resultaten aufwartete. Auf die USA, die sich nach langer Zeit wieder sportlich für die WM qualifizierten. Und auf den Iran, der zum zweiten Mal nach 2015 dabei ist und sich aktuell in einer tiefen gesellschaftlichen Krise befindet. Zudem hat sich der dänische Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen für uns viel Zeit genommen, um seine Sicht der Dinge auf die aktuellen Entwicklungen im Leistungshandball zu vermitteln. Er erklärt auch, warum der Quell der dänischen Toptalente scheinbar nie versiegt, warum ältere Topstars in Dänemark – anders als in Deutschland – unbedingt im Nationalteam auflaufen wollen. Und warum er das deutsche Team eher nicht zu den Favoriten zählt. Last but not least diskutieren wir selbstverständlich auch die Situation im deutschen Team. Zu den größten Versprechen im deutschen Rückraum zählt seit der letzten EURO der Gummersbacher Julian Köster. Ihn haben wir für ein ausführliches Porträt besucht. Der 22-Jährige, der sich anschickt, in die Fußstapfen großer Halblinker wie Pascal Hens zu treten, erzählt dabei auch von seinemAlltag in seiner Kölner Wohngemeinschaft. So hoffnungsvoll die Entwicklung weiterer Profis wie Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) oder Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen) im Herbst war: Die Erwartungen an die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason sind gedämpft. Dies nicht nur, weil mit Hendrik Pekeler und PatrickWiencek (THW Kiel) die besten deutschen Abwehrkräfte fehlen. Auch blieb lange unklar, ob Julius Kühn (MT Melsungen) rechtzeitig wieder fit genug werden würde. Topfavoriten sind die deutschen Profis, die keine Atempause kennen, also nicht. Aber das waren Deckarm & Co. auch nicht, als sie, zwei Jahre vor der Gründung der Fehlfarben, 1978 in Kopenhagen Geschichte machten. Erik Eggers  Fotos: imago

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