HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 wir genießen und unsere beste Leistung abrufen.“ Natürlich habe es nach der Heim-EM 2016 einen starken Schnitt gegeben, und 2018 und 2019 habe man sich nicht für die großen Turniere qualifizieren können. „Aber wir sind trotzdem selbstbewusst und glauben auch an unsere Chance in der Vorrunde gegen Frankreich“, sagt Chrapkowski. „In 60 Minuten ist alles möglich.“ Die Ansprüche an die Auswahl des Trainers Patryk Rombel und seines Assistenten Bartosz Jurecki seitens des Verbandes sind dennoch hoch. „Unser wichtigstes Ziel bei dieser WM ist das beste sportliche Resultat, das vergleichbar mit der starken Periode von 2007 bis 2016 sein sollte“, sagt Spitzenfunktionär Sojkin. Wie dieses polnische Team mit dem zusätzlichen Druck klarkommt, welchen die polnische Sportpresse traditionell ausübt, zählt zu den interessantesten sportlichen Fragen des Championats. In Polen wie in Schweden geht es generell darum, die Traditionen der Sportart zu leben und Werbung für die Zukunft zu betreiben. Trotz der unglaublichen Erfolge der Schweden ist Handball dort keineswegs extrem populär, sondern steht klar hinter Fußball und Eishockey. Neben den großen sportlichen Zielen und der Organisation gehe es seinem Verband auch um soziale Aufgaben, sagt Sojkin. „Wir wollen mit diesem Turnier auch ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Handball eine wichtige Rolle als Teamsport in unserer Gesellschaft hat.“ ENORME TICKETNACHFRAGE Im Dezember war die Nachfrage für die Tickets bereits sehr hoch. Das Ziel, für die Spiele in den vier polnischen Standorten Krakau, Kattowitz, Danzig und Plock insgesamt rund 200.000 Karten zu verkaufen, sei nach Lage der Dinge erreichbar, sagte Sojkin. Speziell für die Spiele mit Polen, Deutschland, Norwegen, den Niederlanden und Nordmazedonien seien die Hallen sehr gut ausgelastet. Das Gleiche gelte für die Viertel- und Halbfinalspiele in Danzig. Ähnliches weiß Lövgren zu berichten. „Die Spiele Schwedens in Göteborg sind so gut wie ausverkauft“, sagt er. „Das gilt aber auch für alle dänischen Partien in der Malmö Arena.“ Dabei profitierten sowohl der Co-Gastgeber als auch die vielen dänischen Fans von dem Aufschwung der Dänischen Krone. „Die Dänen haben derzeit einen großen Vorteil, weil ihre Währung so stark ist. Es ist im Moment für sie sehr billig, nach Schweden zu fahren“, sagt Lövgren. Daher werde auch das Merchandising in Malmö sehr gut laufen, glaubt er. Die Nachfrage für die Vorrundengruppe in Kristianstad, das zu den traditionellen Handballstandorten gehört und bereits 2011 die Gäste warmherzig empfing, sei ebenfalls sehr gut. Speziell die Isländer seien sehr attraktiv für die Handballfans, erklärt Lövgren. „Aber auch in Jönköping, wo Kroatien und die USA spielen, zieht der Verkauf an. Ich bin sicher, dass es auch dort sehr gut wird.“ Eine der größten organisatorischen Aufgaben der WM ist der Umbau der Tele2 Arena in Stockholm. Aus dem Nur Außenseiter: Polens Flügel Arkadiusz Moryto

RkJQdWJsaXNoZXIy MzU2MjQ=