HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

mitspielt und wer nicht. Manchmal haben die Spieler Lust, für ihre Nationalmannschaft zu spielen. Manchmal haben sie keine Lust. Auf jeden Fall ist das eine sehr junge Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer, was ich für eine gute Mischung halte. Ich glaube aber, dass es noch ein wenig dauern wird, bis dieses Team auch richtig weit bei einem Turnier kommen kann. Vielleicht überraschen mich die Deutschen aber – und das fände ich gut. Warum? Jacobsen: Für den ganzen Handball ist es von großer Bedeutung, dass die Deutschen eine erfolgreiche Nationalmannschaft haben. Deutschland ist die wichtigste Handball-Nation in Europa und entsprechend wichtig für die ganze Sportart. Du sagtest selbst, dass man bei den Deutschen nie so genau weiß, mit welcher Mannschaft sie antreten. Die meisten Deiner dänischen Spieler sind auch in der Bundesliga aktiv, für sie scheint die Belastung aber kein Hindernis zu sein, an einer WM teilzunehmen. Wie erklärst Du Dir diese unterschiedliche Herangehensweise an das Thema Nationalmannschaft? Jacobsen: Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Ich kann es mir nicht erklären. Da müsste man besser die betreffenden deutschen Spieler fragen, ich kann nur für meine Mannschaft sprechen. Und von der weiß ich, dass jeder einzelne Spieler sehr gerne zur Nationalmannschaft kommt und sich freut, für sein Land zu spielen. Lasse Svan hat bis zu seinem 38. Lebensjahr gespielt, Hans Lindberg ist 41 und Henrik Møllgaard 37 Jahre alt. Und alle wollten und wollen immer Nationalmannschaft spielen. Das ist für mich als Trainer ja auch schwierig. Warum? Jacobsen: Weil ich den Jungs fast sagen muss, dass sie jetzt mal besser aufhören (lacht). In Deutschland freut man sich, mal ein Talent wie Juri Knorr oder Julian Köster zu haben. Warum gibt es von diesen Toptalenten in Dänemark immer gleich eine große Masse? Was macht Ihr besser?  Foto: imago „Für mich als Trainer schwierig“: Jacobsen beim Abschied Lasse Svans

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