HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 71 uns über einen langen Zeitraum erarbeitet und sind zusammengewachsen.“ Die Gründe für das anhaltende sportliche Hoch der Füchse sieht Drux vielschichtig. „Es hilft natürlich, dass wir eingespielt sind und einen guten Kern aufgebaut haben“, sagt er. „Außerdem haben wir mittlerweile einfach auf allen Positionen sehr, sehr gute Leute. Das trägt jetzt Früchte.“ Genau wie die Tatsache, dass Jaron Siewert – bei Amtsantritt jüngster Trainer der Bundesliga-Geschichte – mittlerweile in seiner dritten Saison ist und an Erfahrung gewonnen hat. STARKE TRANSFERS Ob es sich auf dem Papier tatsächlich um den besten Kader der FüchseGeschichte handelt, da will sich Drux allerdings nicht festlegen. „Als die Jungs damals Champions League gespielt haben und ich als Teenager zum ersten Mal reinschnuppern durfte, war das auch ein wirklich guter Kader und eine coole Truppe – auch wenn ich das damals vielleicht noch nicht so aufnehmen konnte wie heute.“ Der Vergleich mit der ersten ganz großen FüchseMannschaft um die schlachterprobten Oldies Torsten Laen, Iker Romero und Petr Stochl – um nur einige zentrale Figuren zu nennen – sei schließlich auch ein gewagter. „Mit den Verpflichtungen, die wir getätigt haben, darf man aber zumindest darüber diskutieren, ob es im Moment der vielleicht stärkste Kader in der Historie des Vereins ist“, sagt Drux. Vor allem der Transfer des schwer umworbenen dänischen Nationalspielers Mathias Gidsel sorgte im Sommer für Aufsehen in der Handball-Szene. „Für meine Begriffe war das die spektakulärste Verpflichtung, die es seit vielen Jahren in der Bundesliga gab“, sagt Drux und ergänzt: „Das ist ein klares Zeichen, dass bei uns gute Arbeit gemacht wird. Dass wir in der Lage sind, solche Leute zu holen, daran haben Kretzsche und Bob Hanning auch einen ganz großen Anteil.“ Der Eindruck deckt sich mit der grundsätzlichen Beobachtung, dass die Füchse auch Spieler aus anderen, höherpreisigen Regalen unter Vertrag nehmen können, seitdem Stefan Kretzschmar vor nunmehr drei Jahren den Posten des Sportdirektors übernommen hat. Früher kamen regelmäßig gestandene Leute im fortgeschrittenen Sportleralter wie Iker Romero oder Torsten Laen in den Verein. Mittlerweile hat sich das Berliner Beuteschema deutlich und ganz offensichtlich gewandelt: hin zu hochbegabten, teilweise sehr jungen Leuten wie etwa Gidsel, Chrintz oder – mit Blick auf die neue Saison – Hakun West. Der 20-Jährige von den Färöer Inseln soll auf der Rechtsaußen-Position nicht weniger als die Nachfolge des ewigen und ewig erfolgreichen Hans Lindberg antreten, dessen Vertrag eben einigermaßen überraschend nicht mehr  Die Verpflichtung des Jahres: Dänemarks Mathias Gidsel, der bis 2028 verlängert hat Foto: Beate Haar

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