HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 81 gistrierten Mitglieder aktiv Handball spielen. Die Beitragserhöhung betrifft aber tatsächlich nur die aktiven Handballer, da die Landesverbände sie über Meldegebühren der Mannschaften veranlagen. Wobei die einzelnen Landesverbände die Beiträge sehr unterschiedlich weitergeben. Während in Schleswig-Holstein bislang alle Teams zahlen müssen, werden in Württemberg ab der C-Jugend alle Mannschaften davon befreit. GENERVTER PRÄSIDENT Andererseits kassierten andere Dachverbände in 2019 in der Tat deutlich mehr. In Frankreich erhält der Dachverband von Jugendlichen zwischen 12 und 16 Euro, alle älteren Mitglieder sogar knapp 29 Euro. In der Schweiz liegt der Beitrag pro Mitglied bei 55 Euro, in Österreich bei rund 18 Euro. Es sei „traurig“, wenn der DHB hier weniger Einnahmen generiere als etwa der Verband in Österreich, sagte der DHB-Präsident im Nachgang des Bundesrats im Podcast KreisAb. Die Kritik aus einigen Landesverbänden nervt Michelmann offensichtlich. Deren Argumente nennt er „Sozialverelendungstheorien“. Die Vergleiche zu Ländern wie Frankreich seien nicht statthaft, wandten hingegen 2019 schon viele Funktionäre ein. Während der Nachbar zentral organisiert sei, arbeite der deutsche Sport nun einmal föderal, weshalb den Landesverbänden auch im Handball wichtige Aufgaben zufielen. „Den Zentralismus können wir nicht anstreben“, sagte damals Wilhelm Barnhusen, der Präsident des Handballverbandes Westfalen. Auch der Kollege aus der Pfalz kritisierte diese Bestrebungen Michelmanns scharf: „Man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Zentralismus ist für uns etwas Fremdes“, sagte Friedhelm Jakob. Die Reaktionen nach Leipzig fielen nun recht unterschiedlich aus. DHBPräsident Michelmann machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. „Damit stehen wir im Vergleich zu allen anderen Spitzenfachverbänden im letzten Zehntel der Tabelle“, klagte er in der Presseerklärung des DHB. Für Wilhelm Barnhusen ist der Beschluss von Leipzig nur konsequent. „Wer A sagt, der muss auch B sagen“, sagte der Präsident aus Westfalen, das wie Württemberg zu den mitgliederstärksten Landesverbänden zählt. „Ich halte die Entscheidung für richtig, der DHB muss weiter professionalisiert werden. Dafür braucht es Geld, um Hauptamtliche zu finanzieren“, sagte Heinz Nitsche, der Vorsitzende des Bezirks Heilbronn-Franken,  DREI ANTRÄGE Der erste Antrag des DHB für den Bundesrat sah eine Erhöhung der Beiträge (aktuell ca. 650.000 Euro) in drei Stufen auf 1.150.000 Euro vor, konkret: in 2023 auf 750.000 Euro in 2024 auf 950.000 Euro in 2025 auf 1.150.000 Euro Diesen Zahlen lag die Annahme zugrunde, dass sich infolge des neuen TV-Vertrages der HBL auch die Erlöse durch den Grundlagenvertrag auf 1,15 Mio. Euro erhöhen würden – die Beiträge von Männer-Bundesliga und Landesverbänden sind traditionell gleich hoch. Kurz vor Leipzig wurde der DHB-Antrag noch modifiziert und sah nun folgende Erhöhung vor: in 2023 auf 750.000 Euro in 2024 auf 850.000 Euro in 2025 auf 1.050.000 Euro Am Ende wurde aber ein Kompromissvorschlag einer Kommission der LV-Präsidenten zur Abstimmung gestellt und beschlossen. Demnach wurden Mitgliedsbeiträge wie folgt durchgesetzt: in 2023 keine Erhöhung in 2024 auf 950.000 Euro in 2024 auf 1.050.000 Euro

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