HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 89 gen Spanien hat gezeigt, an welchen Dingen wir weiterarbeiten müssen”, so Bundestrainer Markus Gaugisch. Recht hat er: Hätten die Spanierinnen ernst gemacht, wäre schon Podgorica die Endstation gewesen. Dass das Fazit des Bundestrainers am Ende deutlich freundlicher ausfiel, lag an einer zufrieden stellenden Hauptrunde mit einem Überraschungssieg gegen die Niederlande, der vor allem in dieser Höhe nicht zu erwarten war, einer deutlichen Niederlage gegen Europameister Frankreich und einem Comeback-Sieg gegen Rumänien, nachdem die Mannschaft – auch das ein Kuriosum dieses Modus – gerade mal knapp 20 Stunden Pause zwischen den Begegnungen hatte. „Mit dem Abschlusssieg, dem siebten Platz und einem richtig guten Spiel hat sich die Mannschaft am Ende belohnt für ihr Engagement”, so Gaugisch in seiner Schlussbetrachtung. „Die Zeit hier war intensiv, wir haben schwer gearbeitet und zielgerichtet an den Dingen gefeilt, die wir brauchen, um Erfolg zu haben.” Nicht alles hat funktioniert, aber das Kollektiv hat gezeigt, dass es Systeme gibt, die funktionieren, aber eben auch etliche Baustellen, bei denen mit viel Akribie die Dinge stabilisiert werden müssen. „Was wir aber wirklich gut hinbekommen haben, das ist die Entwicklung des Teams.” Insofern war es schon ein wenig schade, dass der Sprung in die Hauptrunde ohne einen Pluspunkt stattfinden musste. Es wäre spannend gewesen zu beobachten, wie sich die DHB-Auswahl geschlagen hätte, wenn die Chancen auf das Halbfinale deutlich größer gewesen wären. Eine Hauptrunde mit 4:2-Punkten zu beenden, das wusste auch Präsident Michelmann, „hatten wir schon lange nicht mehr”. Doch nachdem feststand, dass Deutschland mit 0:4-Punkten weiterzieht, waren die Hoffnungen nicht mehr allzu groß. Dass die deutschen Handballerinnen dabei auch noch mit einem Handicap zu tun hatten, wollte Gaugisch indes nicht gelten lassen. Wenige Wochen vor der EM schien es so, als sollte der Skandal rund um den Dortmunder Coach André Fuhr und dessen psychische Repressalien ein größerer Gegner sein als die Nationalmannschaft, auf die das Team bei der Europameisterschaft treffen sollte. Doch das, sagt Gaugisch, habe man als Team gelöst. „Wir haben den Spielerinnen Raum gegeben, dieses Thema anzusprechen”, sagt er. In der Folge habe er das Team professionell und zielgerichtet auf diese Veranstaltung vorbereiten können. Schon in der Vorbereitung hatte Emily Bölk verkünden lassen, dass diese schlimme Geschichte „kein großes Thema mehr” sei. Bölk teilt sich das Kapitänsamt mit Alina  Seltene Jubelmomente: Xenia Smits und ihre Mitstreiterinnen nach dem Auftaktmatch gegen Polen Foto: Joachim Schütz DIE TORSCHÜTZENLISTE DER EM 2022 1. Nora Mørk 50 64 78% (NOR) 2. Durdina Jaukovic 48 86 56% (MNE) 3. Henn Reistad 46 73 63% (NOR) 4. Aline Grijseels 44 62 71% (GER) 5. Jovana Radcevic 43 54 80% (MNE) 5. Nathakiwe Hagman 43 60 72% (SWE) NAME TORE WÜRFE QUOTE

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