HANDBALL inside | Ausgabe #48 6/2022

AUSGABE #48 6/2022 97 Wie HANDBALL inside erfuhr, soll es wohl drei Bezahlmodelle geben: Erstens für einzelne Spiele. Zweitens für sämtliche Spiele. Drittens für alle Spiele eines Clubs.Wie viel das alles kosten soll? „Die Preisgestaltung für das Pay-TV-Modell steht noch nicht fest“, sagt Wendt. „Das stimmt unser Partner Sportdeutschland. tv mit uns ab.“ Zugleich ist geplant, dass die HBF-Clubs von den Abonnements profitieren. „Es sind weitere Einnahmen möglich. Die Liga wird zum Beispiel an Überschüssen beteiligt.“ Diese Überschüsse dürften sich in Grenzen halten. Ein Monatsabo soll den Fan fünf oder sechs Euro kosten, und davon fließen wohl 20 Prozent an die HBF zurück. Das Problem sei nur, dass niemand weiß, wie viele der aktuellen Fans tatsächlich bereit sind, ein solches Abo für die HBF-Partien zu bezahlen. Derzeit sind das in Oldenburg rund 3.000 Fans pro Spiel, berichtet VfL-Geschäftsführer Lampe, bei anderen Traditionsvereinen wie dem Buxtehuder SV oder dem Thüringer HC sind die Heimspiele ähnlich gut frequentiert. Bei Spitzenspielen schauten auch mal über 4.000 Fans im Livestream zu, sagt Schenk. Das Pay-Stream-Modell könne nun das Sponsoring gefährden, fürchtet der THC-Geschäftsführer: „Ich sehe ein gewisses Risiko darin, dass die meisten Partien mit diesem Vertrag hinter der Bezahlschranke verschwinden. Ich hoffe nicht, dass das dazu führt, dass unsere Sponsoren dann sagen: ‚Wo ist dann unsere Reichweite?‘“ Denn auf die Sponsoren sei der Frauenhandball, da die TV-Rechte eben keine Erlöse böten, dringend angewiesen. Angesichts dieser ungewissen Zukunft werde die Ligaversammlung im Januar sicherlich nicht in Euphorie ausbrechen, prognostiziert Schenk. „Es werden dann nicht alle Hurra schreien.“ Erik Eggers Welche wirtschaftlichen Potenziale (Stichwort: Werbepartner) sehen Sie für den neuen Sechsjahres-Vertrag mit der HBF? Björn Beinhauer: Es ist immer schön, langfristige Verträge abzuschließen. So kann sowohl mit der Liga als auch mit Partnern etwas aufgebaut werden. Wir sind nun seit vielen Jahren die Nummer 1 im Frauen-Handball in Deutschland und wollen diesen Weg weitergehen. Welche Neuerungen sind in technischer Hinsicht (Ausstattung der Clubs mit Kameras etc.) geplant? Beinhauer: Auf jeden Fall werden die Produktionen auf ein neues Level gehoben. Mehr Kameras, bessere Bildqualität und intensivere Schulungen der Vereine bei der Umsetzung. Gibt es dabei Unterschiede zwischen 1. und 2. Liga? Beinhauer: Die Produktionen der 1. Liga werden natürlich etwas aufwendiger sein, jedoch wird die Bildqualität auch in der zweiten Liga dem Standard der 1. Liga entsprechen. Der HBF und uns war es wichtig, auch für die 2. Liga einen einheitlichen Standard mit Grafik, Slomo und Kommentar zu etablieren. Hat die Heim-WM 2025 in Ihren Überlegungen eine Rolle gespielt? Beinhauer: Die WM im eigenen Land ist ein absolutes Highlight, worauf wir uns als exklusiver TV- und Streaming-Rechteinhaber schon sehr freuen. Die HBF wird in Bezug auf die Heim WM natürlich eine wichtige Rolle in unseren Planungen und der Strategie spielen. Insgesamt werden wir das Thema Frauensport deutlich ausbauen, und da ist Handball mit der Liga und den Großevents ein sehr wichtiger Baustein. „Wir werden den Frauensport ausbauen“ Björn Beinhauer, Miteigentümer von Sportdeutschland.tv, über den neuen Vertrag seines Unternehmens mit der Frauen-Bundesliga.  Foto: Sportdeutschland.tv

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